Freitag, 10. August 2012

me Collectors Room - eine begehbare Wundertüte


Nachdem die Prüfungen geschrieben und endlich wieder Freizeit vorhanden ist, arbeite ich gerade meine "Dinge, die ich unbedingt nach der ganzen Lernerei tun muss"- Liste ab. Weit oben darauf ein Besuch im me Collectors Room, wo derzeit die "Art & Toys" von Extremsammler Selim Varol ausgestellt sind.
 Und das kann man wörtlich nehmen; denn direkt nach dem Eintritt werde ich von einer der bekannten Pop-Art-Kuckucksuhren Stefan Strumbels empfangen und fühle mich wie in einem kunterbunten Bonbonladen. Ich finde mich in diesem riesigen Spielzimmer wieder, an den Wänden hängen Originale und Editionen der bekanntesten Street- und Urban Art Künstler - von B wie Banksy und Be@rbrick, über D wie D*Face und Miss Van bis ZEVS - alle sind sie vertreten.

Spannung entsteht zudem durch die gemeinsame Präsentation der Art & Toys mit den Exponanten der Wunderkammer Olbricht, in welcher, größtenteils aus der Barockzeit stammende, Objekte präsentiert werden. So gelangt man aus der knalligen, teils hochpolierten und lauten Sammlung Varols in ein gedimmtes Kuriositätenkabinett, in welchem beeindruckende Stücke der Handwerkskunst, exotische Tiere, filigrane Schmuckstücke, Gemälde und sogar ein Schrumpfkopf einen erwarten.

Absolut sehenswert und viel Zeit mitbringen!

















































































Montag, 23. Juli 2012

Tipp des Tages: Arte - "Der Glamour des Abstellraums"



Platznot in den Städten und Platzbedarf der Automobile sind zwei - bei dem rasant wachsenden Raumbedarf des modernen Menschen - nicht ganz leicht in Einklang zu bringende Begriffe. Ob schutzlos an der Bordsteinkante oder versteckt in den Innenhöfen, fristen Automobile ein recht trostloses Dasein. Bis jetzt!

Dank mutiger Automobilkonzerne und innovativer Architektur, finden sich inzwischen ganz neue Lösungen für die Präsentation des Automobils und natürlich auch der dahinterstehenden Marke.
So entstanden in den letzten Jahren einige beachtliche Bauwerke zu Präsentations- und Verkaufszwecken, wie beispielsweise das Porsche Museum in Stuttgart oder der Citroën Showroom an der Champs-Elysée in Paris.
 
 Dieses Thema wurde aktuell auch in einer Arte-Reportage untersucht, welche ich euch unbedingt empfehlen kann. Aber beeilt euch, denn die Sendung ist nur noch bis nächsten Sonntag online abrufbar!

Mittwoch, 18. Juli 2012

Hassobjekt Vorhängeschlösser


Ja ich weiß es sind eigentlich keine Vorhängeschlösser sondern Liebesschlösser, aber egal wo ich inzwischen hinkomme - sei es ein noch so entlegener Ort - fühlen Verliebte sich dazu berufen, gravierte Schlösser an Brücken, Straßenlaternen, Zäunen und sonstigem Stadtmobiliar anzubringen um damit ihre ewige Liebe zu demonstrieren. Nicht einmal vor dem gusseisernen Preußischen Adler an der Weidendammer Brücke Brücke in der Friedrichstraße machte der Liebesbrauch halt und so muss dieser nun mit diesem unfreiwilligen Körperschmuck vorlieb nehmen.

Wo wir bei Brauch sind. Der Brauch an sich hat in seinem Ursprung wahrscheinlich gar nichts mit der Liebe zu tun: Denn es wird angenommen, dass Florenzer Absolventen der Sanitätsschule einst begannen ihre Spindschlösser als Symbol für ihre überstandene Ausbildung an die Mivische Tiberbrücke in Rom zu hängen. Daraus entwickelten sich dann die bekannten Liebeschlösser, die vor allem durch die Romane von Federico Moccia in jüngster Zeit populär wurden.

Da diese Metallhaufen, aber unkontrolliert weiterwuchern und meine Lieblingsplätze mehr und mehr darunter verschwinden, bitte ich alle Pärchen von diesem Brauch abzulassen und doch lieber ganz klassisch einen Baum zu pflanzen. Ist sogar gut für unsere Umwelt und eure Kinder können sich dann eines Tages mit ihrer ersten Liebe darauf verewigen.

Donnerstag, 12. Juli 2012

"The New International Style" - Baustil: Parametrismus



Da ich momentan etwas im Prüfungsstress bin und meine Tastatur wortwörtlich unter Übungzetteln und Quellentexten untergeht, poste ich eine vorerst kurze Einführung in ein Thema, das mich die letzten Tage beschäftigt hat: Nämlich der so genannte Parametrismus - also die rechnergestützte Entwurfsmethode, die vor allem durch das Büro Zaha Hadids inklusive Patrick Schumacher, seit einigen Jahren Aufmerksamkeit erregt.

Dazu vorerst eine Zusammenfassung vom selbsternanntem Urvater des Parametrismus Patrick Schumacher. Hauptthese ist hierbei, dass der Parametrismus der Nachfolger der (Post)Moderne ist und sich nun in die Geschichte der Baustile, wie Antike oder Barock, einreiht.

Da man diese Ansicht und die Person dahinter durchaus kritisch hinterfragen kann, folgt hier noch ein Artikel aus der Frankfurter Rundschau.

Lest euch die Texte durch und entscheidet, ob der Parametrismus der zukunftsweisende Baustil oder doch nur ein Hirngespinst eines Selbstdarstellers ist.

Freitag, 22. Juni 2012

Zu Besuch bei "The World is not Fair - Die Grosse Weltausstellung"



Wie versprochen stattete ich letztes Wochenende der Weltausstellung auf dem Tempelhofer Flugfeld einen Besuch ab und muss sagen: Aufjedenfall sehenswert, was das raumlabor und das Berliner Theater Hebbel am Ufer da auf die Beine gestellt haben.

15 Pavillons, die größtenteils in rot-weißen Blockstreifen in der Landschaft stehen, galt es zu entdecken. Da diese teilweise recht lose über das riesige Gelände verteilt sind, empfehle ich gemütliches Schuhwerk und einen Reiseproviant. Die Suche nach den Schauplätzen erinnerte mich dann irgendwie ein bisschen an Schnitzeljagd und wurde überraschender Bestandteil der Ausstellung. Außerdem ermöglicht das Konzept, dass man zwischen den einzelnen Stationen Zeit hat seine Gedanken zu sortieren und sich mit anderen Besuchern auszutauschen.
Gleichzeitg sehe ich darin auch einen kleinen Kritikpunkt, weil die manchmal etwas langen Wanderungen es erschweren, sich komplett in die Thematik einzulassen und Verbindungen zwischen den Pavillons herzustellen. Nichtsdestotrotz bleibt es eine interessante, erfrischende Konzeption.

Höhepunkt der Ausstellung ist sicherlich die letzte Inszenierung Matthias Lillienthals als Intendant des Berliner Theaters Hebbel am Ufer. Eingerahmt in einen grauen Holzkubus, welcher an die Reaktorruine Fukushima II anspielt, gelangt der Zuschauer mit den beiden Hauptdarstellern, welche zuvor in einem beinahe zeremoniellen Akt ihre Schutzbekleidung inklusive gelben Gummistiefeln überziehen, in das Bühneninnere. Dort wir man dann Zeuge wie die beiden versuchen - nicht ohne eine gehörige Portion Humor - die nukleare Katastrophe abzuwenden.

Sehr unterhaltsam ist auch der riesige Schwarzweiß-Fernseher, in welchem die Darsteller ihren Alltag verbringen und uns an ihrem Klatsch und Tratsch teilhaben lassen. Da muss es einen auch nicht wundern, wenn der Röhrenfernseher plötzlich leer ist, weil sich die Bewohner zum Mittagessen auf dem Dachgehäuse verabredet haben.

Da das Projekt aber nicht nur unterhalten, sondern auch informieren soll, gibt es zahlreiche Stationen, die sich mit Themen rund um unser Globales Dorf beschäftigen. So erfuhr ich in Form von phantasievollen Illustrationen, wieviel Abgas eine Milchkuh absondert, wo unser Abwasser eigentlich hinfließt und auf einer einer Plakatwand gab es eine Ansammlung der Wahrzeichen vergangener Expos zu entdecken.

Dieses Wochenende habt ihr letztmalig Möglichkeit, die Ausstellung auf eigene Faust zu entdecken - also Laufschuhe rausholen, Stulle schmieren und startklar machen!